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Für Marcus Kiel, ein „Kind des Ruhrgebiets“, versinnbildlicht das Ruhrgebiet nicht nur eine bestimmte Industrieregion, sondern es stellt zudem ein begrenztes Gebiet, einen Lebensraum, an dessen Ufern sich Lebens – und Zeitgeschichte abgelagert haben.
 
Es ist eine Geschichte, deren Schreibung durch den Abbau von Kohle aber auch durch die damit verbundene Eisen- und Stahlgewinnung geprägt ist. An sich farblos und vom Kohlestaub getrübt, bekommt die Erzählung des Ruhrgebietes im Antlitz der Bergleute und deren Familien ein vom Leben gezeichnetes Kolorit. Die Abtragung der einzelnen Gesteinsschichten spiegelt sich im Schicksal des Einzelnen wider.
 
Angesichts der Strukturkrise im Bergbau, die Ende der 50er Jahre einsetzte und in deren Verlauf bis auf den heutigen Tag nur einige wenige Zechen übrig blieben, entkernen sich diese Schicksale, deren Sedimente nun der Musealisierung preisgegeben sind.  
 
Auch Kiels Anbindung an das Revier hängt inzwischen am seidenen Faden der Erinnerung. War seine Kindheit noch vom monotonen Hämmern der Anlagen begleitet, so ist dieses schon lange verstummt. Mit der schwindenen Kindheit vermengt sich das Schwinden des Reviers, dessen verlustig gegangene Sprache die Geschichtsschreibung um den Ausdruck bringt.  
 
Dergestalt entfachen die Fotoarbeiten auf Stahl, in denen in zweifacher Hinsicht die Geschichte des Reviers beschlossen liegt, einen Dialog, der sich über die Sprachlosigkeit hinwegsetzt und der der Erinnerung die Hand reicht.
 

 
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